Umsetzung und weiteres Vorgehen

Umsetzung und weiteres Vorgehen

Für die Sicherung der erfolgreichen Projektumsetzung und Zielerreichung der Projektvorschläge bedarf es einer stabilen Organisationsstruktur. Um hier die Chancen für die Entwicklung wahrzunehmen, ist die Fortführung der interkommunalen Zusammenarbeit die grundlegende Voraussetzung. Dazu wird eine entsprechende Vereinbarung getroffen.

Es wird eine intergrierte kommunale Zusammenarbeit vorgeschlagen, die zukünftig auf drei Ebenen erfolgen soll:

  1. die Entscheidungsebene, bestehend aus den politischen Gremien der Allianzgemeinden
  2. die operative Ebene, die die Steuerungs- und Abstimmungsfunktion zur Umsetzung der Projekte übernimmt
  3. die Kommunikationspartner, die den Umsetzungsprozess von außen begleiten und unterstützen. Als wichtige Kommunikationspartner werden auch die Bürger angesehen, welche weiterhin durch Projektgruppen und Workshops in den Umsetzungsprozess einbezogen werden sollen.

1. Entscheidungsebene

Die Entscheidungsebene verfolgt das vordergründige und übergeordnete Ziel einer zukunftsorientierten Beziehung zwischen den Allianzgemeinden. Sie setzt sich, je nachdem, ob es sich um ein interkommunales oder kommunales Projekt handelt, aus dem Allianzrat mit allen Kommunen oder projektbezogen aus den jeweiligen betroffenen Kommunen mit deren politischen Gremien zusammen. Die regelmäßigen Sitzungen können durch mindestens eine jährliche Sitzung des Allianzrates ergänzt werden, welche zum Informationsabgleich, Erfahrungsaustausch und dem Überprüfen der Entwicklungsziele dient.

Im Rahmen der zukünftigen Zusammenarbeit und Projektumsetzung werden die weiteren Schritte für formale Zusammenschlüsse erörtert.

Weiterführung der Lenkungsgruppe

Der zukünftige Verlauf des ILE – Prozesses sollte durch die bestehende Lenkungsgruppe mit festem Sitzungsturnus z.B. im zweimonatigen Austausch in Absprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gesteuert und begleitet werden. Die Lenkungsgruppe sollte sich aus den Bürgermeistern, ggf. der eingerichteten Umsetzungsbegleitung zusammensetzen und bei Bedarf um Fachplaner erweitert werden. Ebenfalls bei Bedarf sind das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken und die Regierung von Mittelfranken (Fördergeber) und themenbezogen Vertreter der Fachbehörden, Experten, örtliche Akteure sowie die Fachplaner mit einzubinden.

Eine zentrale Rolle in der Steuerung und Koordinierung der Lenkungsgruppe wird hierbei in der Funktion des Projektmanagers gesehen, welcher zentrale Aufgaben übernimmt, die oft durch das vorhandene Personal der Kommunen nicht wahrgenommen werden können.

Projektsteuerung – Umsetzungsbegleitung

Die Initiierung, Koordinierung und Durchführung von Projekten im Allianzgebiet wird bereits durch eine bestehende Umsetzungsbegleitung unterstützt. Generell hat sich ein externes Management als Anschub und Initiierung für überörtliche Projekte, aber auch für örtliche Projekte bewährt. Die örtliche Verwaltung erfährt hierdurch eine entschiedene Entlastung.

Als Aufgabenfelder einer Umsetzungsbegleitung bzw. Projektkoordination werden u.a. folgende Bereiche gesehen:

  • Bündelung vorhandener Initiativen und Aktivitäten,
  • Initiierung, Koordination und Umsetzung der ILEK-Projekte,
  • Kommunikation und regionale Abstimmung der Projekte,
  • Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachstellen und Behörden,
  • Eruierung der Fördermöglichkeiten und der Förderwürdigkeit
  • Marketing und Fundraising.

Bei der Entscheidung über die Organisation des Projektmanagements ist das Verhältnis zwischen den Ausgaben für die Projekte und den Ausgaben für das Management von entscheidender Bedeutung. Der überwiegende Teil der Mittel sollte in die Projekte fließen.

Gemeinsame Umsetzung von Projekten

Die interkommunale Zusammenarbeit ist auf eine langfristige Kooperation ausgelegt. Sie bleibt aber solange abstrakt, soweit keine konkreten Projekte umgesetzt werden. Einfache und überschaubare Vorhaben finden dabei in den politischen Gremien leichter Zustimmung als komplizierte und konflikthaltige Maßnahmen.

Erste Maßnahmen dienen dazu, die gemeinsame Entscheidungsfindung zu „üben“. Wenn die Konsensbildung erprobt und etabliert ist, können auch komplexere Projekte gemeinsam angegangen werden.

Eine Grundlage für die Entscheidungsfindung und für die weitere Realisierung bildet der im Rahmen des ILEK erarbeitete Projekt- und Maßnahmenkatalog. Kurzfristige Maßnahmen dienen dem Einstieg, mittel- und langfristige Maßnahmen eignen sich für eine dauerhafte Zusammenarbeit.

Darüber hinaus gibt es auch eine Vielzahl an Projekten, die keine interkommunale Zusammenarbeit erfordern, da Sie im Verantwortungsbereich der einzelnen Kommunen liegen und dennoch dem Gesamtkonzept dienen. Bei diesen Projekten ist es bedeutend, den Sachstand – z.B. über die etablierte Lenkungsgruppe – regelmäßig allen Kommunen mitzuteilen.

Projektgruppen bilden

Die Vorbereitung, Abstimmung und Konkretisierung der Projektvorschläge könnte von projektbezogenen Arbeitsgruppen übernommen werden. Akteure sind neben der Projektleitung Bürger und örtliche Experten.

Kooperationsformen

Die Zusammenarbeit der Kommunen ist bislang rein konzeptioneller Art und kann auf dieser Ebene durch Gesprächsrunden der beteiligten Akteure weitergeführt werden.

Bei der Umsetzung könnten jedoch förmliche Vereinbarungen vorausgesetzt werden. Diese wären u.a.

  • die gemeinsame Bauleitplanung für räumlich oder fachlich begrenzte Teilbereiche,
  • die gemeinsame Finanzierung von
    Investitionen,
  • die Gründung eines Zweckverbandes,
  • privatrechtliche Formen der Zusammenarbeit (Vereine, GmbH …) sowie
  • sonstige Formen der Zusammenarbeit.
  • Die konkreten Entscheidungen hierzu sollten gemeinsam mit der noch zu beauftragenden Umsetzungsbegleitung getroffen werden.

Umsetzung von ILE-Projekten und Empfehlung für interkommunale Startprojekte

Die erforderliche Akzeptanz für gemeindeübergreifende Projekte ist bei den Entscheidungsträgern und Bürgern am besten mit sichtbaren Erfolgen, d.h. mit umgesetzten Maßnahmen, herzustellen.

Um die Möglichkeiten der Kooperation auszuloten, eignen sich grundsätzlich überschaubare Vorhaben mit hoher Signalwirkung, die die gesamte Region stärken und nicht nur einer Kommune zu Gute kommen. Hierbei finden einfache und überschaubare Vorhaben leichter Zustimmung als komplizierte und konflikthaltige Maßnahmen. Die Startprojekte dienen zudem u.a. auch der weiteren Vorbereitung von Projekten und von Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung und Flurneuordnung.

Für die Darstellung der Allianz „Region Rothenburg ob der Tauber“ nach außen sollen der gemeinsame Internetauftritt aktualisiert bzw. bestehende Plattformen zusammengeführt werden. Die Internetplattform soll dabei vor allem zur Information und als Anreiz für die Bürger zur Beteiligung bei der Umsetzung von konkreten Projekten und Maßnahmen dienen.